Videokonferenz der Landesligisten: Mehrheit für Abbruch

Sächsischer Fußballverband beendet die Saison

Am vergangenen Donnerstagabend lud der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) alle Landesligavereine der Männer und Frauen zu einer Videokonferenz  mit zeitweise 47 Teilnehmern ein. Dabei wurden in sachlicher Art und Weise die Optionen für eine Fortsetzung oder Beendigung der Saison 2019/2020 erläutert und diskutiert.

Der FSA erläuterte zunächst Vor- und Nachteile der drei Alternativen 'Annullierung', 'Abbruch' oder 'Fortsetzung ab Oktober'. Dabei machten die Vertreter des FSA deutlich, dass sie sich nach der Mehrheit der Vereine richten werden, selbst aber eine Fortsetzung favorisieren. Die Gründe sind zunächst nachvollziehbar: Die Saison könnte (zumindest rein rechnerisch) sportlich beendet werden. Ein Spielbetrieb mit nur noch wenigen Spielen bis zum nächsten Frühjahr schafft zeitliche Freiräume, die bei möglichen neuen Infektionswellen nötig werden könnten.

Etwa 15 Vereine meldeten sich zu Wort und machten deutlich, dass sie einen Abbruch, aber keine Annullierung bevorzugen würden. Aus ihrer Sicht überwiegen die Nachteile einer Fortsetzung: Wie werden Vereinswechsel realisiert, wenn Spieler aus beruflichen Gründen im Sommer einen Verein verlassen? Wie soll der Altersklassenwechsel im Nachwuchs erfolgen? Wie groß ist überhaupt noch das Interesse, eine Saison ab Oktober fortzuführen? Auch Turbine plädierte für einen Abbruch, nachdem zuvor die Trainer unserer Männer- bis Nachwuchsteams, die sich im Punktspielbetrieb befinden, befragt wurden. Hier war die Meinung der Turbine-Gemeinde einhellig!

Die Vereine machten in der Konferenz deutlich, dass sie für die aktuelle und kommende Saison Planungssicherheit benötigen. Wichtiger, als die Saion 2019/2020 irgendwie über die Bühne zu bringen, ist es, Lösungen und Alternativen für die Saison 2020/2021 zu entwickeln. Beginnt die Saison erst im Oktober, werden flexible Spielpläne und Staffeleinteilungen notwendig werden. Wären übergangsweise drei statt zwei Landesligen eine Option? Könnten zweistaffelige Spielklassen mit einfachen Runden und Playoff-Spielen gebildet werden? Für die neue Saison stehen weniger Wochenenden zur Verfügung. Daran muss gedacht werden!

Am 7.Mai wird der Fußballverband seine Videokonferenzen auswerten. Für einen Abbruch ist auf alle Fälle die Einberufung des Verbandstages notwendig. Übrigens: Der Sächsische Fußballverband hat es vorgemacht und beendet die Saison zum 30.Juni.

Eines wird aber auch deutlich: Die Regional- und Landesverbände müssen sehr schwierige Entscheidungen treffen und scheinen ein Stück weit in der Luft zu hängen. Dabei wird man den Eindruck nicht los, dass der Dachverband DFB sich ausschließlich um seine Geisterspielszenarien zu kümmern scheint, statt eine einheitliche Linie für den Amateurbereich zu diskutieren. Nicht wirklich im Sinne seiner Kampagne: "Unsere Amateure - echte Profis". Achso: Der DOSB hat für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes sportartspezifische Übergangsregeln der Sportverbände veröffentlicht. Diese sind für die Vereine dringend notwendig, um die Hygiene- und Sicherheitsstandards erfüllen zu können. Nur von einem Verband liegt noch kein Entwurf vor ...

 

Videokonferenz FSA
Videkonferenz FSA

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