von Leon Thürkow
Mit Einsatz und Köpfchen zum ersten Rückrunden-Sieg Nach längerer Spielpause, bedingt durch die Osterferien und den Spielausfall gegen Dölau, ging es am vergangenen Sonntag für unsere C-Junioren endlich wieder um Punkte. Dabei wollte man natürlich an den guten Auftakt der Rückserie gegen Naumburg anknüpfen. Von vornherein war klar, dass es kein leichtes Unterfangen werden würde, denn beim Blick auf die Ergebnisse der Farnstädter wurde klar, dass diese auf ihrem heimischen und eher kleinen Kunstrasen schwer zu schlagen sind. Zudem sahen die Trainer in der Hinserie ganz klar die schwächste Saisonleistung gegen die zweikampfstarke Truppe aus dem Saalekreis. So waren die Jungs natürlich gewarnt und wussten, dass man keineswegs halbherzig in dieses Spiel gehen durfte, wenn man etwas Zählbares mit auf den Felsen nehmen wolle. Die Einstellung des Teams stimmte allerdings ab der ersten Sekunde. Es war ein sehr intensives Spiel in den ersten Minuten, wobei die Spielphilosophie der Farnstädter sofort klar wurde: Mit Härte und langen Bällen zum Sieg. Die Felsenkicker versuchten deshalb, erst einmal nicht zu viel Risiko einzugehen, um die Räume hinter der Abwehrkette nicht zu groß werden zu lassen und in der eigenen Hälfte sicher zu stehen. Dies gelang auch sehr gut und es zeigten sich immer wieder gute Ansätze der jungen Turbineros, die vor allem versuchten, über die Außen zum Erfolg zu kommen. Der erste große Aufreger der Partie war ein klares Foulspiel vom Farnstädter Keeper, der Jost nach seinem Abschluss ummähte und ungestraft davon kam. Dies war auch der Punkt, an dem die Entscheidungen des Unparteiischen zunehmend etwas dubios erschienen. So wurden nahezu identische Szenen auf beiden Seiten unterschiedlich ausgelegt. Meistens zum Nachteil unserer Mannschaft. Die Gastgeber zeigten ihre Stärke neben den Zweikämpfen auch bei Standardsituationen. So musste der starke Arthur nach gut zwanzig Minuten in höchster Not auf der Linie klären. Danach kippte die Partie aber wieder in die andere Richtung und es wurde stets gefährlich, wenn Turbine das Spiel schnell machte. Noch waren die Zuspiele zum großen Teil aber zu ungenau, sodass sich große Chancen in Grenzen hielten. Trotzdem wurde Jost nach guter Kombination kurz vor dem Sechzehner zu Fall gebracht. Benni führte den fälligen Freistoß aus und passte den Ball dabei mutig in den Strafraum zu Lucas, der den Ball allerdings nicht gut traf und hängen blieb. Kurz vor der Pause war es erneut Kapitän Lucas - der auch in Halbzeit 2 für viel Torgefahr sorgen sollte - mit einem Kopfball völlig frei vor dem Kasten. Sein Versuch landete gut einen Meter neben dem Tor. Dann ging es auch schon in die Halbzeit, in der es natürlich in erster Linie darum ging, den Akku nach schwierigen letzten Trainingswochen aufzuladen und einiges aufzuarbeiten. So forderten die Trainer mehr Risiko ein und stellten das Mittelfeld im Zentrum etwas offensiver auf. So ging es dann auch gleich gut los im zweiten Durchgang. Einen langen Pass konnte sich Stürmer Max 30 Meter vor dem Tor erkämpfen, der sich von Ibrahimovic‘s Treffer am letzten Wochenende inspiriert zeigte und einfach volley abzog. Auch wenn der Versuch 2 Meter neben dem Tor landete, war es genau das, was erforderlich war, um das Match auf seine Seite zu ziehen. Wenige Minuten später zog Lucas mit viel Tempo über die linke Seite in den Strafraum ein und bekam ebenfalls keinen Strafstoß, nachdem er von hinten klar an der Ferse getroffen wurde. Langsam durfte man also vom Glauben abfallen, doch der Fußballgott hatte ein Erbarmen, denn auch Turbine sollte von einer Fehlentscheidung profitieren. Dazu muss man sagen, dass es natürlich nie wirklich schön ist, Vorteile aus einer falschen Einschätzung des Referees zu ziehen. Allerdings fiel dieser Treffer gefühlt in die Kategorie „ausgleichende Gerechtigkeit“. Captain Lucas traf aus Abseitsposition per Heber zum verdienten 1:0. Nun spielten die Jungs vom Felsen immer befreiter auf und einige schöne Spielzüge waren zu sehen. Vor allem der eingewechselte Jamal sorgte für viel Kreativität und Ideen. Der ebenfalls neu auf dem Feld stehende Theo sollte diese kreative Ader mit seinem starken Antritt veredeln. Nach einem starken Steckpass schenkte Farnstädts Abwehr den Ball schon her, doch Theo ging mit viel Willen und Tempo dazwischen und legte wiederum ab auf Lucas, der den Ball irgendwie über die Linie zitterte. Die Heimelf von Blau-Weiß musste sich jetzt natürlich schütteln. Leider sollten sie aber nicht zu lang über die Gegentore grübeln dürfen, denn Kister Matti ließ einen vermeintlich sicher gefangenen Ball wieder entgleiten, sodass Farnstädt‘s Spielführer nur noch einschieben musste. Es sollte eine hektische Schlussphase werden, in der man auch merkte, dass die verspielte 2:0-Führung gegen Naumburg Anfang März ihre Spuren hinterlassen hatte. Zu hektisch wurde gehandelt und selbst nur noch wenig Fussball gespielt. So flogen die Bälle förmlich nur noch in den Strafraum unserer Elf, die sich dagegen meist zu wehren wusste und aufopferungsvoll fightete. Kurz vor dem Schlusspfiff wurde der allgemeine Gesundheitszustand der Turbine-Anhänger durch Bluthochdruck ein letztes Mal gefährdet, als die Saalekreisler erst die Latte trafen und Emil den Nachschuss erneut auf der Torlinie klären konnte. Zum Glück ertönte wenige Minuten später der Abpfiff und es konnte durchgeatmet werden. Am Ende gewannen die Felsenkicker verdient durch die bessere Spielanlage und bedingungslosen Kampf. Es ist immer wieder beeindruckend, wie diese Mannschaft zusammensteht und sich allen Widrigkeiten gemeinsam zur Wehr setzt. Auch wenn die Trainingswoche nicht immer zur Zufriedenheit des Co-Trainers verlief, war man beim Spiel auf den Punkt da und zeigte, bis auf sehr wenige Ausnahmen, wie immer eine engagierte Leistung. Somit klettern unsere C-Junioren vorzeitig auf Platz 2 der Landesliga-Tabelle. Eine wunderschöne Momentaufnahme für alle Beteiligten, die sich klar über den Erwartungen befindet, aber um deren Erhaltung man in den kommenden Wochen mit Sicherheit hart kämpfen wird!
Turbine: Matti Grundmann - Robert Düring, Emil Zießnitz, Gregor Wussow, Arthur Sonnenberg - Benedikt Reiss, Ferenc Matyus, Lucas Rehfeldt (C/2), Jonas Küntzle, Joel Franzke - Jost Stauber — Theo Borrmann, Max Wieczorek, Michael Beck, Jamal Al Arhabi
|